Casino

 

"Gambling" auf dem Mississippi hat eine lange Tradition. Schon im Wilden Westen wurde auf den Raddampftern bei Pocker, Black Jack und Craps um grosse Einsätze gespielt. Heute sind Glücksspiele in Mississippi, wie auch in den meisten anderen Bundesstaaten von Amerika illegal - ausser auf Wasser. Dieser Umstand soll nun ausgenutzt werden, um genau wie in Las Vegas mit Casinos das grosse Geld auch nach Mississippi zu bringen. Und so wurde entlang der Küste von Mississippi über Wasser Casino um Casino gebaut. Viele dieser Bauten sehen zwar wie Schiffe aus, aber nur wenige davon sind wirklich wassertauglich. Die Casinos sind natürlich auch gar nicht daran interessiert abzulegen, denn solange man am Ufer ist, können Passagiere jederzeit an Board kommen und ihr Geld loswerden!

Die Casinos in Mississippi sind noch nicht so pompös wie die in Las Vegas, aber auch hier gibt es tausende von Slot-Maschinen, deren Klimpern die Geräuschkulisse bilden. Aber es gibt natürlich auch die "Tables" an denen man mit etwas grösseren Einsätzen Black Jack, Pocker, Roulette oder Craps spielen kann. Uns hat es vorallem Craps angetan, das auf den ersten Blick etwas verwirrenden Würfelspiel, welches wir bis jetzt nur aus Hollywood Filmen kannten. Seit ein paar Stunden sind wir nun am "Casino-Hüpfen", was heisst, dass wir von Casino zu Casino fahren, jeweils für fünfzig Dollar Chips kaufen und am Craps Table unser Glück versuchen. Wenn die fünfzig Dollar weg sind, oder wenn sie sich um mindestens zwanzig Dollar vermehrt haben, wechseln wir das Casino. Im Ganzen haben wir zweihundert Dollar im Sack und wenn diese weg sind, ist der Abend gelaufen. So hoffen wir, falls wir doch nicht das grosse Geld machen sollten, wenigstens unsere Verluste in Grenzen zu halten.

Inzwischen ist es drei Uhr morgens, die Casinos sind natürlich rund um die Uhr geöffnet, und wir sind in unserem sechsten Casino der "Isle of Capri". Der Craps Tisch ist ziemlich gut besetzt. Rechts von uns steht ein Cowboy mit Cowboy Stiefel und schwarzem Hut, der von Zeit zu Zeit seinen Kautabak in einen Plastikbecher ausspuckt. Neben dem Cowboy stehen zwei junge Afroamerikaner in der gängigen Rapbekleidung, welche sich vom Dealer die Regeln erklären lassen, da sie noch nie Craps gespielt haben. Links von uns, längseits des Tisches, hängt ein betrunkener Typ, der aber anscheinend viel Geld hat, denn er trägt eine Rolex, zwei riesige Diamant Ringe, unzählige Goldketten und spielt mit fünfundzwanzig Dollar Chips. Zudem hat er einen Leibwächter dabei, dem er lässig fünfhundert Dollar in Chips zusteckt, damit dieser auch mitspielen kann. Am untern Ende des Tisches, lässt ein nicht mehr ganz junger Playboy seine Begleitung die Würfel rollen. Von Zeit zu Zeit erscheint die Bedienung und fragt: "Cocktails ? " Die Drinks sind natürlich gratis, denn man will die Spieler ja bei guter Laune halten.

Doch diese hält meistens nur dann an, wenn die Spieler am gewinnen sind. Sonst können schon kleine Zwischenfälle schnell ausarten. So hatte zum Beispiel einmal einer der jungen Rapper seine Hände noch auf dem Tisch, als die Würfle gerollt wurden. Die Würfel trafen zuerst die Hände bevor sie auf den Tisch fielen. Dies wiederum störte den betrunkenen Millionär gewaltig, und er lallt eine Beleidigung in Richtung der zwei Afroamerikaner. Diese wiederum waren nicht bereit sich von einem Weissen beleidigen zu lassen und plötzlich tauchten ein paar ihrer Kumpels auf und bauten sich hinter dem Millionär und seinem Leibwächter auf. Eine Weile sah es so aus, als ob eine Schlägerei ausbrechen würde, doch dann rollten die Würfel von Neuem und schon war alles Andere vergessen, und nur noch die Würfel und die eigenen Chips zählten !

Ref: CASPRINT.SAM

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